Du befindest Dich hier: Start » Die Flöten des Musikus-Schlumpfes - ein Überblick
Berichte
Die Flöten des Musikus-Schlumpfes - ein Überblick
Über die verschiedenen Flöten des Musikus-Schlumpfes sind bisher nur wenig wirklich detaillierte Informationen veröffentlicht wurden. Das liegt ganz sicher auch daran, dass es so viele unterschiedliche Flöten gibt, deren Zuordnung nicht so leicht fällt. Nach jahrelanger "Forschung" traue ich (Boris Müller) mir inzwischen zu, etwas mehr Licht ins Dunkle zu bringen.
Mit diesem Beitrag möchte ich daher etwas genauer auf die zahlreichen Flötenvarianten des Musikus-Schlumpfes aus der Serie "Erkennst Du Deinen Schlumpf?" eingehen und interessante Zusammenhänge aufzeigen.
Bevor es mit den Flöten losgeht, möchte ich zunächst einige Grundkenntnisse zur Serie "EDDS?" vermitteln. Das hilft später, die Zuordnung der Flöten-Varianten besser nachvollziehen zu können.
Die gesamte Serie umfasst 12 verschiedene Figuren. Nach derzeitigen Kenntnisstand sind diese 12 Figuren in zwei Gruppen zu je 6 Figuren entwickelt worden. Die erste bzw. ältere Gruppe besteht aus den 6 Figuren Musikus, Träumer, Oberschlumpf, der Schüchterne, Nachtwächter und Eitelkeitsschlumpf. In der anderen Gruppe sind dann die restlichen Figuren vertreten - Schwatzschlumpf, Schlafmütze, Touristenschlumpf, Kicherschlumpf, Limoschlumpf und Schleckermäulchen.
In diesem Bericht geht es nur um die erste Gruppe. Nur in dieser existiert Zubehör - die Blüte vom Träumer, die Flöte vom Musikus, die Blume vom Schüchternen und der Spiegel vom Eitelkeitsschlumpf. Die folgenden Erklärungen und Beobachtungen beziehen sich nur auf die erste Gruppe und können nicht auf die andere Gruppe übertragen werden.
Von den 6 Figuren der ersten Gruppe existieren drei gut unterscheidbare Auflagen. Das liegt daran, dass die für diese 6 Figuren verwendeten Gussformen im Laufe der Zeit überarbeitet oder sogar ganz neu gebaut wurden. Und das wiederrum ist für Erklärung der Flötenvarianten von Bedeutung.
Die drei Auflagen lassen sich am Einfachsten anhand des Träumer-Schlumpfes erklären. Vom Träumer existieren 3 verschiedene Figuren, die ich Träumer Typ 1, Typ 2 und Typ 3 nenne. Unterscheiden kann man die Blüte im Mund, die Größe des Stecklochs und die Kennung unter den Füßen.
Träumer Typ 1: dicke Blüte mit runden Blättern, kleines Steckloch, Kennung linker Fuß
Träumer Typ 2: dünne Blüte mit runden Blättern, kleines Steckloch, Kennung rechter Fuß
Träumer Typ 3: dicke Blüte mit kantigen Blättern, großes Steckloch, Kennung rechter Fuß
Dazu mehrere Bilder, die die drei Typen des Träumers zeigen.
Der Typ 1 ist die älteste Form des Träumers. Auch der Träumer aus blauem Grundmaterial und der dunkelblau bemalte Träumer sind zum Beispiel Typ 1-Träumer. Die dickere Blüte wurde ursprünglich für die Figuren aus dieser Gussform entwickelt. Sie ist die gebräuchlichste Blüte für Typ 1-Träumer. Aber es gibt Ausnahmen, die mit der dünnen Blüte vom Typ 2-Träumer ausgeliefert wurden (siehe dazu auch die Beschreibung zum Typ 2).
Der Typ 2 Träumer ist entweder eine neue Gussform oder die Gussform vom Typ 1 wurde überarbeitet. Da bin ich nicht ganz sicher. Tendenziell halte ich sie eher für eine neue Gussform.
Beim Übergang vom Typ 1 Träumer auf den Typ 2 Träumer wurde auch die Gussform für das rote Zubehör (Blüte, Blume und Spiegel) überarbeitet. Nach der Überarbeitung waren die Blüten, Blumen und Spiegel dünner. Die Blüte des Träumers hat jetzt zudem einen dünneren und längeren Steckpin. Die dünne Blüte ist die gebräuchlichste Blüte für Typ 2 Träumer.
Bemerkenswert ist, dass man an Typ 2 Träumern aber auch dicke Blüten vom Typ 1 findet. Wie oben schon erwähnt, gibt es anders herum auch Typ 1 Träumer mit der dünnen Blüte von Typ 2. Es muss also einen Zeitpunkt gegeben haben, an dem beide Träumer-Typen (Typ 1 und 2) und beide Blüten (dick und dünn) produziert waren. Diese wurden dann sozusagen über Kreuz kombiniert.
Der Typ 3 ist dann ganz sicher eine weitere Gussform, die stark von der Gussform für Typ 1 und Typ 2 abweicht. Das Zubehör wurde ganz offensichtlich speziell für die Figuren aus dieser Gussform entwickelt. Die Blüte vom Typ 3 passt auch nur an die Träumer vom Typ 3. Der dicke Steckpin passt nicht in das Loch der Träumer vom Typ 1 und 2.
Gehen wir jetzt zum Musikus und betrachten dort die 3 Typen.
Musikus Typ 1: Gussnaht linker Fuß vorne, Abriss am Handstück hinten, Kennung linker Fuß
Musikus Typ 2: Gussnaht linker Fuß hinten, Abriss am Handstück vorne, Kennung linker Fuß
Musikus Typ 3: Gussnaht linker Fuß hinten, Abriss am Handstück vorne, Kennung rechter Fuß
Auch hier gibt es analog zum Träumer eine Besonderheit. Man findet Musikus-Figuren Typ 1 mit den Händen vom Typ 2 und umgekehrt auch Musikus-Figuren vom Typ 2 mit den Händen vom Typ 1.
Die drei Typen des Musikus sind also auch recht gut auseinanderzuhalten. Die Frage ist jetzt, an welchen Schlumpf welche Flöte gehört - sechs Stück sind zu verteilen.
Musikus Typ 1 und seine Flöten:
Die rote, gelb übermalte Flöte gehört zu einem sehr frühen dunkelblau bemalten Musikus vom Typ 1. Das ist inzwischen allgemein bekannt. Es gab bisher eine Ausnahme, bei der diese Flöte an einem hellblau bemalten Schlumpf gefunden wurde. Allerdings ist dies auch ein Typ 1 Musikus.
Rote Flöten kamen also nur an Typ 1 Musikus-Schlümpfen vor.
Die lange gelbe Flöte mit 5 kleinen Löchern war mit hoher Wahrscheinlichkeit die erste "normale" Flöte für den Musikus nach der roten Flöte. Bisher sind mir nur Funde in nachvollziehbarer Original-zusammenstellung mit Musikus-Schlümpfen vom Typ 1 bekannt.
Die Flöten haben oftmals feine Schlieren im Material. Späte Stücke zeigen zudem eine pickelige Oberfläche. Wahrscheinlich war die Gussform zu diesem Zeitpunkt schon beschädigt, so dass diese unschönen Strukturen auftraten. Gleichzeitig gelten diese pickeligen Flöten aber vielen Sammlern auch als eigenständige Variante. Ich habe versucht, dass auch im Bild einzufangen.
An späteren Musikus-Figuren vom Typ 1 mit den Händen vom Typ 2 findet man dann die relativ häufige kurze Flöte mit 3 sehr kleinen Löchern. Diese Variante ist verhältnismäßig häufig zu finden.
Als Zusatzinformation: Neben der Schlümpfe-Kennung können Musikus-Figuren vom Typ 1 noch die seitenverkehrte Ziffer 3 auf dem anderen Fuß haben.
Musikus Typ 2 und seine Flöte:
An Musikus-Figuren vom Typ 2 ist die kurze Flöte mit 3 sehr kleinen Löchern dann die Standardflöte. Diese Flöte ist von den 6 oben gezeigten Flöten diejenige, die am häufigsten zu finden ist. Der Abriss kann an dieser Flöte mal mehr seitlich, mal mehr mittig liegen und auch stark überstehen. Am häufigsten findet man aber Stücke mit sehr glatt abgetrennten Abriss.
Wie oben schon erwähnt existieren auch Musikus-Figuren vom Typ 2, die mit Händen vom Typ 1 ausgestattet sind. Auch diese Variante war nachweislich mit der kurzen Flöte mit 3 sehr kleinen Löchern im Ü-Ei.
Der Musikus Typ 2 war also immer mit dieser kurzen Flöte mit 3 sehr kleinen Löchern ausgestattet. Bisher ist keine Ausnahme belegt.
Als Zusatzinformation: Neben der Schlümpfe-Kennung können Musikus-Figuren vom Typ 2 weitere Markierungen aufweisen (siehe Bild).
Musikus Typ 3 und seine Flöten:
Am Musikus vom Typ 3 findet man die drei verbliebenen Flöten. Und das ausschließlich. Bisher sind keine anderen Nachweise bekannt. Also weder das am Musikus Typ 3 auch andere Flöten, außer diesen drei, verwendet wurden, noch dass eine dieser Flöten jemals an Typ 1 oder Typ 2 Musikus-Figuren gefunden wurden.
Im Grunde ist dies durch den anfangs beschriebenen Träumer vom Typ 3 zu erwarten gewesen. Dessen Blüte passt einfach nicht in das kleine Steckloch der Typ 1 und Typ 2 Träumer. Die drei Flöten des Typ 3 Musikus würden an die Typ 1 und Typ 2 Musikus-Figuren passen - aber es wurde scheinbar nie gemacht.
Und das ist offensichtlich auch bei den anderen Zubehören (Blume des Schüchternen und Spiegel des Eitelkeitsschlumpfs, beide mit Gussabdruck) der Fall. Die Figuren und das Zubehör vom Typ 3 stehen daher etwas isoliert da.
Lange Zeit habe ich vermutet, dass die Figuren vom Typ 1, Typ 2 und Typ 3 chronologisch aufeinander folgten. Das also der Typ 1 etwa 1979 erstmals im Ü-Ei war, der Typ 2 um 1980/81 und der Typ 3 danach bis etwa 1984. Tatsächlich habe ich dafür bisher keine Beweise gefunden.
Wahrscheinlicher ist, dass der Typ 3 ebenfalls sehr früh um 1980 schon im Ü-Ei zu finden war. Das würde dann bedeuteten, dass es zwei voneinander unabhängige Produktionsstätten gab, die zeitgleich die Schlümpfe in unterschiedlichen Gussformen produzierten. Vielleicht, um die große Menge an benötigten Figuren überhaupt bewältigen zu können.
Nach diesem kleine Exkurs aber zurück zu den Flöten des Typ 3 Musikus. Diese sollen noch etwas genauer betrachtet werden. Die lange Flöte mit den unterschiedlich großen Löchern kommt mit tieferen und flacheren großen Löchern vor. Außerdem sind die großen Löcher manchmal am Boden nicht geschlossen. Dann hat die Flöte dort tiefe Löcher bis ins Innere hinein.
Die kurze Flöte mit drei Löchern kommt in nicht-transparent (oft volltönig genannt) und transparent vor. Außerdem existiert eine transparente Variante, die einen orangen Farbton hat (ohne Abbildung).
Die kurze Flöte ist ganz offensichtlich aus der langen Flöte durch einen Umbau der Gussform entstanden. Das muss recht früh passiert sein, denn die lange Flöte ist erheblich seltener, als es die kurzen Varianten sind. Auch dieser Umstand deutet darauf hin, dass die Typ 3 Schlümpfe zeitgleich mit den Typ 1 bzw. Typ 2 Schlümpfen produziert wurden. Bei beiden Produktionen ist man nach kurzer Zeit von der unpraktischen langen Flöte auf die kurze Flöte gewechselt.
Bei den Typ 1 und Typ 2 Figuren durch die Verwendung einer ganz neuen Gussform (kurze gelbe Flöte mit 3 sehr kleinen Löchern). Und beim Typ 3 durch den Umbau der vorhandenen Gussform. Es erscheint mir unwahrscheinlich, dass man den Fehler (Verwendung einer zu langen Flöte) wiederholt hat. Wahrscheinlicher ist, dass beide Produktionsstätten zeitgleich mit einer langen Flöte angefangen haben, um dann relativ schnell zur kurzen Flöte zu wechseln. Das dürfte auch der Grund sein, warum es überhaupt so viele Flötenvarianten gibt.
Soweit die Ausführungen zu den Flöten.
Der eine oder andere wird sich fragen, ob diese Erkenntnisse auch auf den Spiegel des Eitelkeitsschlumpfes und auf die Blume des Schüchternen anwendbar sind? Dem ist tatsächlich so.
Auch bei diesen beiden Figuren existieren jeweils 3 Typen, denen man das Zubehör recht sicher zuordnen kann. Daher jetzt noch einige Bilder, auf denen die Zubehöre in Gruppen aufgeteilt sind.
Vorweg noch die Bemerkung, dass es von den roten Zubehören etliche Bemalungs- und Materialvarianten gibt, auf die ich hier nicht weiter eingehe.
Das Standard-Zubehör der Typ 1 Schlümpfe ist auf diesem Bild zu sehen. Die lange rote Flöte habe ich hier jetzt nicht mit abgebildet, weil sie nicht Standard ist. Sie ist im Grunde nur an einer bestimmten Figur zu finden und daher speziell.
Wie oben beschrieben findet man an Typ 1 Schlümpfen zuweilen aber auch das Typ 2 Standard-Zubehör.
Das Standard-Zubehör der Typ 2 Schlümpfe ist auf diesem Bild zu sehen.
Auch hier sei noch einmal erwähnt, dass man an Typ 2 Schlümpfen zuweilen auch Typ 1 Standard-Zubehör vorfindet. Das die dünne Blüte mittig nicht bemalt ist, liegt nur daran, das mir kein anderes loses Exemplar vorlag. Üblicherweise ist diese Blüte in der Mitte natürlich auch bemalt.
Das Standard-Zubehör der Typ 3 Schlümpfe ist auf diesem Bild zu sehen. Hier sei noch einmal erwähnt, dass dieses Zubehör wirklich ausschließlich an Typ 3 Schlümpfen vorkommt.
Um den Bericht abzurunden, zeige ich nun auch noch jeweils die 3 Typen vom Schüchternen und vom Eitelkeitsschlumpf. Damit ihr die Zubehöre auch an die "richtige" Figur stecken könnt. ;-)
Schüchterner Typ 1: kein Gussabdruck an der Mütze, Kennung auf linkem Fuß
Schüchterner Typ 2: Gussabdruck an der Mütze, Kennung rechter Fuß
Schüchterner Typ 3: Gussabdruck an der Mütze, Kennung rechter Fuß
Beim Schüchternen sind die Typen 2 und 3 leider etwas schwierig zu unterscheiden. Die Gussabdrücke sehen etwas unterschiedlich aus und liegen beim Typ 3 etwas tiefer.
Hilfreich kann es sein, die kleinen Zahlen auf dem rechten Fuß von Typ 2 zu beachten. Es kann eine seitenverkehrte 2 oder 5 vorhanden sein. Das ist dann immer ein Typ 2-Schlumpf, da auf dem Typ 3-Schlumpf keine Zahlen vorkommen. Es gibt aber auch Typ 2 Schlümpfe ohne Zahl, die dann nur mit etwas Übung vom Typ 3 zu unterscheiden sind.
Eitelkeitsschlumpf Typ 1: kurvige Naht an der Mütze, Kennung auf linkem Fuß, beginnt an der Fußspitze
Eitelkeitsschlumpf Typ 2: gerade Naht an der Mütze, Kennung auf linkem Fuß, beginnt am Hacken
Eitelkeitsschlumpf Typ 3: gerade Naht an der Mütze, Kennung auf rechtem Fuß
Beim Eitelkeitsschlumpf ist die Unterscheidung der drei Typen leicht zu machen.
Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass die Serie "Erkennst Du Deinen Schlumpf" immer für Überraschungen gut ist. Es werden immer wieder Ausnahmen entdeckt. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass Rohlinge aus frühen Produktionen längere Zeit gelagert wurden, bevor sie dann Jahre später bemalt wurden.
Aber es liegt mit Sicherheit auch daran, dass einige Varianten bisher schlicht übersehen wurden. Es ist immer noch nicht alles bekannt und beschrieben.
Ich wünsche Euch allen weiter viel Freude mit dieser unglaublich variantenreichen Serie.
Boris
P.S. Solltet Ihr Fragen oder Anmerkungen zu diesem Text haben, dann schaut bitte im Eierlei-Partner-Forum www.ue-ei-stammtisch.de rein. Dort kann darüber diskutiert werden.