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Berichte

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Soldaten - Uniformen aus dem Ü-Ei von Ferrero


Auf dieser Seite möchten wir über die 15 alten Soldaten aus dem Ü-Ei berichten. Die Soldaten sind sehr empfindliche Figuren, wo schnell etwas abbrechen kann. In ihrer Grundform ähneln die Soldaten den Metallfiguren.

Es kommt vor, dass ähnliche Soldaten, die aber nicht zur Serie gehören, als seltene Sammlerstücke in Auktionen angeboten werden. Deswegen möchten wir als erstes die 15 Figuren der Serie in diesem Übersichtsblock zeigen.

In dem Bericht gehen wir auf jede Figur ein.

 

Um einheitliche Namen für die Soldaten zu verwenden benutzen wir die gleichen Namen wie im SU Katalog.

Den Soldat mit Dreispitz gibt es in zwei unterschiedlichen Bemalungen.

Der deutlichste Unterschied ist, dass bei der einen Figur die Hose nicht bemalt ist und bei der anderen die Hose weiß übermalt wurde. Hinzu kommt, dass die Jacke einmal mit glänzender Farbe bemalt ist und einmal mit matter Farbe.

Welche der beiden Bemalungsvarianten seltener ist, ist schwer zu sagen und wir denken, es hält sich die Waage.

Beim Soldat mit Säbel und Uniformjacke sind uns diese beiden Bemalungen bekannt. Der rechte Soldat mit rot angemalter Hutfeder ist deutlich seltener.

Der Soldat zählt mit zu den seltensten Figuren der Serie, da das lange Schwert oft abgebrochen ist.

Bei dem Soldat mit Feldstecher gibt es die schwarze Bemalung in glänzend und matt.

Beim Kauf sollte die Hutfeder überprüft werden, da sie sehr durch ihre Position und Länge sehr schnell an- oder abbricht. Das Bild links zeigt eine restaurierte Helmfeder.

 

Der grüne Soldat mit Gewehr und Tornister ist seltener, da die Gewehrspitze leicht abbricht. Das rechte Bild zeigt eine Verformungsvariante, was zum Ende der Produktion passiert sein muss. Die linke Serienfigur hat auch schon eine kleine Linksneigung, aber die ist minimal. Am besten ist die Verformungsvariante an der Gewehrspitze und an den Stiefeln zu erkennen.

Von den Verformungsvarianten gibt es mehrere Figuren bei dem Satz.

Soldat mit Dreispitz grüßend.

Bei dem Soldaten sollte auch als erstes ein Blick auf die Hutfeder geworfen werden.

Der Soldat wird von vielen Händlern sehr teuer angeboten. Der Grund ist, dass er tatsächlich seltener ist. Warum der Soldat selten ist können wir nur vermuten, wie dass er in einer geringeren Auflage erschienen ist.

 

Das erste Bild von dem Soldaten mit Horn zeigt die Serienfigur.

Bei der zweiten Figur ist die Hutfeder gelb bemalt. Die gelbe Hutfeder ist seltener als die rote.

Bei dem dritten Soldaten wurde das Horn und das Schwert nicht silber bemalt.

Bei der vierten Figur ist nicht nur die Bemalung der Hutfeder vergessen worden, sondern zusätzlich fehlt noch das Rot der Schulterkappen.

 

Der Soldat mit Gewehr zählt wegen der empfindlichen Gewehrspitze ebenfalls zu den teuersten Figuren des Satzes.

Bei der zweiten Figur ist das Gewehr nicht komplett braun bemalt.

Der dritte Soldat ist entweder beim Spalier stehen eingenickt, oder ist betrunken ;-) Nein Spaß bei Seite, es handelt sich um eine starke Verformungsvariante, die soweit verbogen ist, dass sie nicht alleine stehen kann.

Der Soldat mit Flaggenstange ist eindeutig die kostbarste Figur der Serie.

Die Flaggenstange sollte im Schulterbereich genau angeschaut werden, da dort die Bruchkante ist. Die Figur hat einen Katalogwert von über 300 Euro.

Die Soldaten wo das weiße Grundmaterial zu sehen ist können schnell auf Echtheit geprüft werden, in man sie mit einer starken UV Lampe anstrahlt, im Dunkel wenn möglich. Das weiße Grundmaterial muss gut leuchten.

 

Der Soldat mit Säbel ist eine der unempfindlichsten Figuren der Serie.

Die Figur rechts trägt nur den Namen Soldat. Der Soldat hat zwar eine Hutfeder, die aber sehr robust ist.

Bei den Figuren wo das weiße Grundmaterial zu sehen ist, wird gerne drauf geachtet, dass das Grundmaterial nicht vergilbt ist. Eine vergilbte Figur sollte ein Stück günstiger sein.

 

Bei dem Soldat mit Gewehr ist schon zu sehen, dass die zu bemalenden Stellen in der Gussform ausgeprägt sind. Das rote Kreuz auf der Brust ist ein Stück zu weit nach links unten bemalt worden.

Der zweite Soldat mit Gewehr ist ein Bleichgesicht bei dem kurioserweise vergessen wurde, das Gesicht mit Hautfarbe zu bemalen.

 

Bei dem Soldaten mit Säbel und Tornister ist sehr schnell und oft der Säbel abgebrochen. Es ist allerdings zu bezweifeln, dass es sich um einen Säbel handelt, da er schwarz bemalt ist. Wir denken eher, dass es sich um einen Stock oder eine lange Pistole handelt. Wie auch immer, Tatsache ist, dass die Figur dort sehr empfindlich ist.

 

Bei dem Soldat mit Posaune sind uns diese Bemalungsvarianten bekannt. Rote Hutfeder, die schon viel seltner ist als die gelbe Hutfeder .


Dieser Detailausschnitt von den Soldaten mit Posaune zeigt, dass es ihn nicht nur mit roter Hutfeder gibt, sondern auch mit roten Haaren

 

Der Soldat mit Trommel ist seltener als der Soldat mit Posaune. Der Soldat mit Trommel hat auf der Rückseite ein Schwert wie der Soldat mit Posaune.

Dieses Schwert ist sehr häufig abgebrochen. Das rechte Bild zeigt eine Figur, wo das Schwert komplett nachgemacht wurde. Hier ist ein transparenter Plastikstreifen verwendet worden. Auf Grund des Lackschadens war die Entlarvung möglich, aber ohne Vergleich oder in einer Auktion wären die Chancen sehr gering gewesen, das nachgemachte Schwert zu erkennen.

 

Diese drei Trommler sollen verdeutlichen, dass auch hier die Größe variieren kann. Aber nicht nur die Größe variiert, sondern auch noch die Farbe des blauen Grundmaterials. Der ganz linke Trommler ist aus hellerem Grundmaterial als die anderen beiden.

Der große rechte Trommler hat einen Gussfehler in Form eines Lochs unter der rechten Hand.

 

Den Soldat mit Dreispitz und Dokument gibt es in zwei unterschiedlichen Bemalungen. Links ist das weiße Grundmaterial zu sehen und rechts ist das weiße Grundmaterial, warum auch immer weiß bemalt.

 

Diese beiden Soldaten haben so starke Schlagseite nach rechts, dass sie im Setzkasten sehr schnell umfallen :-(

Letztlich sind es aber schöne Verformungsvarianten, die es in beiden Bemalungen gibt. Am besten ist dies an den Füßen zu erkennen, die bei der Serenfigur auseinander sind.

 

Welcher Soldat am seltensten ist, ist immer schwer zu sagen, aber wir würden die Prognose rausgeben, dass der Soldat mit Flaggenstange die seltenste Figur ist gefolgt von dem schwarzen Soldat mit Dreispitz grüßend.  Da der Katalogpreis nur ein Richtpreis ist, empfehlen wir als Vergleichswert die Preise aus unserem Shop in Betracht zu nehmen. [Direkt zur Soldaten Rubrik im Eierlei Shop]

 

Dieser Soldaten Satz ist NICHT aus dem Ü-Ei. Der Satz zeigt 12 Figuren, die teilweise sehr viel Ähnlichkeit mit den Ü-Ei Figuren haben. Die Figuren stehen alle auf einem Tritt, sind aber aus Kunststoff.

Der Ursprung dieser Soldaten ist Frankreich. Warum die Figuren mit den Ü-Ei Figuren solche Ähnlichkeit haben wäre reine Spekulation.

Der Tritt kann schnell entfernt werden, so dass diese Figuren gerne als Ü-Ei Figuren oder sogar als seltene Varianten angeboten werden.

Nicht

 


 

Nachtrag von Christian Fisch (fisch-cio@t-online.de), 30.10.2008

Soldaten aus dem Überraschungsei – Erfunden oder authentisch

Die 1977 erschienen Soldaten (auch „Uniformfiguren“) sind meiner Meinung nach eine tolle Serie – für mich eine der schönsten die es je gab. Grund genug, mich etwas eingehender mit den Soldaten an sich und eventuellen Vorbildern zu befassen, ob und wenn ja wo es ähnliche Uniformen oder Soldaten in der Vergangenheit gab. Außerdem ärgere ich mich seit längerem über die uneinheitliche Namensgebung bei diesen Figuren. O-Ei-A, SU, sowie andere Onlineplattformen haben für die meisten Soldaten eigene Namen, die Meiner Meinung nach nicht immer besonders präzise sind. In letzter Zeit konnte ich sogar beobachten, dass die Soldaten nurnoch als „Soldat 1.-15. beschrieben werden. Das finde ich den Figuren gegenüber etwas unfair, da selbst Serien wie „Magic Sport“ eigene kreative Namen haben und bei Sammlern nicht nur Nummern sind, auch wenn jeder Sportler sogar schon eine Nummer auf dem Rücken hat. Der Grund für diese Differenzen ist, dass die Soldaten nur mit einem Einheitsbeipackzettel („Handbemalte Figur“) erschienen sind, es gab also von Ferrero keine Namen zu den Figuren. So kam es wie es kommen musste – viele Leute, viele Namen und viel Unübersicht.

So betitelt der SU Katalog jenen hellblauen Kollegen als „Soldat mit Feldstecher“, der O-EI-A eben diesen als „Soldat mit Fernglas und Federbusch“…. Präzise ist anders, denn direkt drängen sich Fragen auf: Was ist ein Feldstecher? Hat er nicht ein Schwert? So wie ca. 5 andere auch? Und einen Federbusch? Na den haben auch aber ziemlich viele.

Diese Unstimmigkeiten ziehen sich durch die Namensgebung bei allen 15 Figuren und führen, denke ich, zu vielen Missverständnissen. Ich möchte jedoch nicht (nur) rumnörgeln sondern versuchen Vorschläge zu machen und möchte euch bitten zu helfen, diesen tollen Figuren angemessene Namen zu geben. Meine Ausführungen verwenden die Bezeichnungen hier aus dem Eierlei Katalog. Orange markiert sind meine Namensvorschläge. Es soll hier jedoch nicht nur um Namen gehen. Vor allem habe ich recherchiert, ob diese Figuren aus der Fantasie heraus entstanden sind, wie z.B. die guten alten Hippos, oder wir doch ein Stück Geschichte in unseren Vitrinen stehen haben.

Als erstes widme ich mich dem „Soldat“ Er trägt eine hellblaue Jacke, einen roten Gurt und eine weiße Hose. Eine ähnliche Form von Uniformen trugen die preußischen sowie bayrischen Soldaten, unter Ihnen vor allem die Dragoner, eine schwere Kavallerie Einheit.

Die Hosen wurden erst nach der Besatzung Napoleons von farbig ins weiße überführt. Höherrangige Militärs verfügten oft über 2 Uniformen, eine für die Schlacht und eine für Repräsentationszwecke. Der Streifen auf dem Helm, die fehlende Bewaffnung, sowie die verzierte Uniform erwecken den Anschein eines Offiziers, der seine „Präsentationsuniform“ an hat. Diese Uniform könnte es also so in etwa Anfang des 19. Jahrhunderts gegeben haben. So könnte man diesen tapferen Soldaten „preußischen Dragoner“ oder „Preuße“ nennen.

Abb.: Preußischer Dragoner

 

Dazu passt der „Soldat mit Säbel“, da seine Uniform im selben hellen blau gehalten ist. Ich halte auch diesen für einen Deutschen Ende des 18. bzw. Anfang des 19. Jahrhunderts. Silberne Dekorierung und ein Zweispitz sprechen für Offiziersstatus. Viele Offiziere nahmen nicht direkt am Kampfgeschehen teil (geringe Bewaffnung) sondern hielten etwas Abstand um die Strategien festzulegen.

Diese Uniform könnte ein Kriegspendant zur vorigen Uniform sein. Der selbe Soldat wie oben könnte diese Uniform im Kampf getragen haben, ein Vorschlag wäre beispielsweise „preußischer Offizier“.

Ähnlich uniformiert ist auch der „Soldat mit dem schwarzen Fernglas“. Auffallend ist wieder die selbe Farbgebung, nämlich helblau. Dieser Soldat genießt einen etwas geringeren Rang als der silbern dekorierte, nimmt jedoch auch nicht aktiv am Kriegsgeschehen teil. Strategen, und andere Befehlshaber beobachteten die Kämpfe meist aus gewisser Entfernung. Das Fernglas könnte darauf hindeuten dass er ein Stratege war, ein Berater der tatsächlichen Heerführer. Ein wichtiger Mann also, aber unbewaffnet und sicher kein Krieger. („Preußischer Stratege“)

Der „Soldat mit Gewehr und Tornister“ könnte ebenfalls ein Preuße sein. Typisch für die Preußischen Füsiliere war die grüne Uniform und eine Flinte, welche um 1700 die Muskete ablöste. Die entsprechenden Regimenter wurden kurz vor 1800 in Preußen von Friedrich Wilhelm eingeführt. Kopfbedeckung, Uniform und Bewaffnung sind der Ü-Ei Figur sehr ähnlich, wie man auf dem Bild gut sieht. („Musketier“, „Füsilier“)

Abb.: Preßische Füsiliere [iii]

Bewegen wir uns nun nach Frankreich.

Der „Soldat mit Dreispitz“ hat zunächst keinen Dreispitz an. Diese Bezeichnung ist meiner Meinung nach nicht haltbar, auch wenn inzwischen (fast) jeder weiß, welche Figur damit gemeint ist.

Der Zweispitz entstand um 1790 und wurde vor allem von (französischen) Offizieren und Adligen getragen. Bekanntester Vertreter dieser Hüte ist wohl Napoleon. Und in der Tat besteht eine verblüffende Ähnlichkeit zwischen der Ü-Ei Figur und zeitgenössischen Darstellungen Napoleons, wie man es zum Beispiel hier sieht
Abb.: Französisches Gemälde Anfang des 19. JH [iv]

Abb.: Napoleon 1812 [v]

 

Beide Bilder sind um 1810 in Frankreich entstandene Gemälde, die Napoleon in seiner Uniform zeigen. Wie die Ü-Ei Figur auch ist die Uniform in grün gehalten, der Schnitt ist der selbe, er trägt einen Zweispitz und darunter weiße Hosen. Napoleon scheint hier in der Tat als Vorbild gedient zu haben. Vielleicht hatte der Designer der Figuren ja genau eines der beiden Bilder hier vor Augen, als er den Prototyp bemalte?

Ähnlich verhält es sich mit der Figur „Soldat mit Dreispitz und Dokumenten“. Zunächst einmal fällt der irreführende Name wieder auf. Die zuvor genannte Figur und diese hier tragen identische Hüte (silbernes Abzeichen als Charakteristikum, Orden), Napoleon war darüber hinaus auch für diese grauen Gehröcke bekannt, z.B. hier zu sehen.

Ob er nun Dokumente in der Hand hält (goldene Dokumente?!) kann ich nicht sagen, da mir die Figur nicht vorliegt. Zudem sind die Figuren eher mit wenig Liebe zum Detail gegossen, so dass man das eh nicht definitiv sagen kann. Zu einem großen Strategen wie er es war, passen Dokumente aber allemal.

Abb.: Napoleon im Krieg [vi]

 

Meiner Meinung nach stellen beide Figuren wieder (wie oben der Preußische Offizier) die selbe Person (diesmal deutet vieles auf einen hochrangigen Franzosen (Napoleon) hin) dar. Einmal in seiner normalen Uniform und einmal in seiner Kriegsuniform. Der „Soldat mit Dreispitz, grüßend“ ist ebenfalls ein (grüßender) Offizier, genauere Herkunft ist auf Grund der allgemein gehaltenen Uniform nicht möglich, würde aber auch hier Frankreich tippen, auf Grund der Ähnlichkeit zu den Napoleonfiguren. Auch er hat einen Zweispitz auf.

Der ominöse „Soldat mit Säbel und Tornister“ ist meines Erachtens ein französischer Grenadier, und zwar ein Offizier in seinem Regiment. Darauf deutet die silberne Dekoration hin. Zwar trägt dieser Soldat keinen Zweispitz, wie es oben erwähnt für Offiziere üblich war, doch aus gutem Grund: „Um beim Werfen der Granaten nicht behindert zu werden, trugen sie stets schmale Kopfbedeckungen“ tatsächlich, historische korrekte Darstellungen im Ü-Ei!

Auch passen Grenadiere und Napoleon gut zusammen. So sagt beispielsweise Wikipedia dazu dazu [vii]: “Besonders berühmt wurden die Grenadiere der alten Garde der Kaiserlichen Garde von Napoleon I., die bis zur Schlacht von Waterloo den Ruf der Unbesiegbarkeit genossen.“Die Grenadiere trugen folglich in ihrem Rucksack jede Menge Granaten, wie z.B. Stabgranaten. Dementsprechend könnte das „Säbel“ in seiner Hand auch eine Stabgranate sein. Verblüffende Ähnlichkeit:

Abb.: Französischer Grenadier [viii]

 

Die komplett blaue Uniform des „Soldaten mit Posaune“, sowie des „Soldaten mit Trommel“ deuten auf normale französische Infanteristen hin, wie sie z.B. Anfang des 18. Jahrhunderts in Frankreich anzutreffen waren. Diese Soldaten sind die einzigen der Serie die einen Dreispitz tragen. Musiker wurden in den meisten Armeen zur Einschüchterung des Gegners und zur Motivation der eigenen Leute benutzt. Da Sie jedoch meist an der Front standen waren sie, nur mit einem kleinen Schwert bewaffnet, eher arm dran. Fast noch ärmer dran waren die Fahnenträger, wie der „Soldat mit Flaggenstange“. Nur mit einer Flagge bewaffnet an vorderster Front in den Krieg zu ziehen war eine schwierigere Aufgabe. Diesen mickrigen Wimpel jedoch als „Flagge“ zu bezeichnen ist auch fragwürdig. Diesen Soldaten kann ich leider weder den Preußen noch den Franzosen zuordnen, da er zwar beiden ähnelt, ich ihn aber für eine genauere Begutachtung nicht vorliegen habe.

Der „Soldat mit Gewehr“ sollte ein herkömmlicher Infanterist sein. Diese Uniform gab es in Frankreich zu Hauf, wahrscheinlich kam sie aber auch in anderen Ländern vor. Aus dem Kontext heraus würde ich jedoch sagen, dass der Entwickler dieser Figuren ein Buch mit französischen Uniformen vorliegen hatte und somit auch dieser Soldat ein Franzose ist. („Infanterist“)

Zu Guter letzt möchte ich mich noch dem Soldat mit „Säbel und Uniformjacke“ widmen. Auch dieser Name ist irreführend da er wenig aussagekräftig ist (Eine Uniformjacke hat jeder J ) In manchen Katalogen wird die Figur als „Husar“ geführt, was ganz richtig ist! Charakteristisch für diese leichten berittenen Soldaten ist eine „Pelzmütze („Kalpak“), eng anliegende Hosen (Charivari und verschnürte Jacken („Dolman“) sowie Überjacken („Mente“)“[ix] sowie ein langer Säbel. Genau das finden wir auch bei unserer Ü-Ei Figur wieder.

Die Husaren kommen ursprünglich aus Ungarn. Auf Bildern fand ich leider keine Uniformen die der aus dem Ei ähneln, so dass ich nicht genau sagen kann aus welchem land sie stammen könnte, vermuten würde ich aber Ungarn, da man von dort öfters rot-graue Uniformen sieht.

Abb.: Nordischer Husar [x]

 

Zu dem „Soldat mit Gewehr und roter Jacke“ sowie dem „Soldat mit Horn“ kann ich leider (noch) nichts sagen.  Wie man sieht gibt es immer wieder erstaunliche Parallelen zwischen den Soldaten aus dem Ei und realen Soldaten.

Die meisten Vorbilder kommen aus Frankreich und Preußen zur Zeit Napoleons (ca. 1799-1814), den beiden größten Mächten (neben England) dieser Zeit. Die Uniformen hängen also zeitlich zusammen und ich vermute, dass der Entwickler/Designer diese Figuren fast alle aus der selben Quelle entnommen hat, vorzugsweise einem Buch über Napoleon und/oder Militär zu Napoleons Zeit. Natürlich ist diese Behauptung sehr gewagt, aber ich kann es mir schon gut vorstellen. Es würde dann passen, dass die Soldaten in rot und grau Engländer sind. Diese Trugen oft rot. Wichtig ist meiner Meinung nach die Erkenntnis, dass diese Figuren nicht frei erfunden zu sein scheinen, sondern historisch orientiert sind. Dies ist ein großer Unterschied zwischen diesen Figuren und sehr vielem, was sonst so im Ei steckt und gesteckt hat. Die meisten Inhalte sind Fantasiekreationen und haben eindeutig Kinder, die spielen wollen, als Zielgruppe.

Die alten Soldaten jedoch sind anders, sind doch etwas mehr als nur Spielzeug für Kinder.